Selbst zu dieser Zeit muß der Stollen schon ein übliches Weihnachtsgebäck gewesen sein. In Lunzenau wurde ein Bäcker 1501 von einem Pfarrer zum backen von Stollen als Zinsgabe verpflichtet.
Dies ist wohl die älteste Überlieferung aus unserer Region. In Thurm bei Zwickau wurde 1519 auf die Stollenbäckerei verwiesen.
Hans von Weißenbach, Innhaber des Ritterlehns verpflichtete im “ weyhnachtzins zum Thorm “ den Handfroner Jobst Schwindner einen Stollen im Wert von 16 Pfennigen jedes Jahr am Heiligen Christabend zu entrichten.
Im Zedler Universallexicon von 1744 steht über den Stollen: ...ist eine Art eines Buttergebackenes, welches um die Weyhnachszeit in grosser Menge, theils von den Beckern, theils in
den Haushaltungen selbst pflegt gebacken zu werden. Seiner Güte nach ist er sehr unterschieden, wie es nehmlich ein ieder nach den Umständen nothig hat; die Forme aber anlagend kommen selbige alle
darinnen überein, daß sie nehmlich länglich, an den Ecken zugespitzt, und in der Mitte erhaben gemacht werden. Woher diese Gewohnheit, daß man am Weyhnachts-Feste dergleichen Stollen zu backen pflegt,
gekommen seyen mag, ist schwehrlich mit gewißheit ausfindig zu machen...
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